Künstler*innen von Sweet & Tender Collaborations kommen nach über 10 Jahren wieder zusammen

Premiere: 19. Februar 2025 | Kampnagel Hamburg

»Attempt of Togetherness« von und mit Sweet&Tender Collaborations wird als performative Installation im Februar 2025 auf [K]ampnagel uraufgeführt. Künstler*innen aus verschiedenen Ländern und Kontexten kommen zusammen, um an der Frage zu arbeiten, wie transnationale Zusammenarbeit heutzutage möglich ist. Mit den Worten der libanesischen Künstlerin Etel Adnan: »Die Welt braucht Zusammengehörigkeit, nicht Trennung. Liebe, kein Misstrauen. Eine gemeinsame Zukunft, keine Isolation«, strebt »Attempt of Togetherness« danach, Netzwerke der Zuneigung aufzubauen und kollektiv zu denken und zu arbeiten.

Sweet&Tender Collaborations wurde 2006 von danceWEB-Stipendiaten mit dem Ziel gegründet, Selbstorganisation, Kollaboration und Solidarität in künstlerische Prozesse zu implementieren. Bis 2012 organisierten die S&T-Künstler*innen zahlreiche kollaborative Projekte u.a. in Frankreich, Portugal, Deutschland, Belgien, Mexiko und der Schweiz.

Jenny Beyer und ihr Team haben beschlossen, ihr nächstes Projekt als Einladung an Sweet&Tender Collaborations zu formulieren, sich nach über zehn Jahren wieder zu treffen. Dabei stellen sich die Künstler*innen den Herausforderungen, die sich aus den Umständen ihres Zusammenkommens ergeben, und machen diese zum Inhalt ihrer gemeinsamen Arbeit: Sie sind eine große Gruppe, die aus allen Teilen der Welt kommt. Sie treffen sich nach einer langen Zeit der Trennung wieder, in der ihre Leben unterschiedliche berufliche und persönliche Wege genommen haben. Sie haben nur begrenzte Zeit und Ressourcen, um physisch Zeit miteinander zu verbringen.

»Attempt of Togetherness« geht über die Frage der ideellen Zusammenarbeit und die Auseinandersetzung mit Strategien des transnationalen Wissenstransfers hinaus und untersucht die Möglichkeiten der ökonomischen und kulturellen Verschmelzung: Wer bringt was in das Projekt ein, welches sowohl ökonomische als auch nicht-monetäre kulturelle und persönliche Kapital wird investiert und geteilt? Diese Fragen verhandeln Jenny Beyer und Sweet&Tender Collaborations seit einigen Monaten im digitalen Raum. Ein erstes Konzeptionstreffen fand im Juli 2024 in MASSIA, ca. 180 km südlich von Tallinn, Estland statt.

Im Februar 2025 werden sie ihre Zusammenarbeit in eine performative Installation übersetzen und die Ergebnisse ihrer mehrmonatigen Gruppen- und Kommunikationsarbeit auf Kampnagel mit dem Publikum teilen. Achtzehn Künstler*innen werden hierzu nach Hamburg kommen und sowohl die Unterschiedlichkeit ihrer künstlerischen Positionen als auch ihr Wiedersehen nach zwölf Jahren zum Grundthema der Performance machen.
Welche Interessen an choreografischer, körperlicher und gemeinschaftlicher Arbeit haben sie einst geteilt und welche verbinden sie heute? Und welche Hürden müssen überwunden werden, um zusammenzukommen?